Julius-Lex-Straße
Name seit
1958

Stadtteil
Sündelt

Verbindung
Anton-Bange-Straße


Julius Lex war Schuhleistenfabrikant in Meschede. Er war Miterbauer des ersten Elektrizitätswerkes in Meschede, mit dem 1904 zum erstenmal elektrischer Strom in Meschede produziert wurde. Lex gründete um 1863 in Meschede ein Unternehmen für Schuhspanner und hölzerne Schuhleisten. Zur Produktion nutzte Lex die Wasserkraft der Henne. Die erste Fabrik stand oberhalb der Henne-Sperrmauer auf der Kütenwiese unterhalb des Dorfes Hellern. Nach kleinen Anfängen hatte sie sich letztlich zu einem recht ansehnlichen Betrieb entwickelt. Er exportierte viel nach Frankreich, in die Türkei und Indien. Die erste Fabrik mußte jedoch um die Jahrhundertwende dem Bau der Hennetalsperre weichen.
Lex errichtete die Fabrikgebäude einige hundert Meter weiter flußabwärts an der Henne.
Unterhalb der neuen Lex-Fabrik entsteht das erste Elektrizitätswerk der Stadt, das „Elektrizitätswerk Meschede GmbH", zu dessen Baukosten die Stadt einen Zuschuß zahlte. Es lieferte der Stadt erstmalig elektrischen Strom, und zwar Gleichstrom, erzeugt von zwei Wasserturbinen von je 120 KW. Jahrzehntelang war die Leistenfabrik Lex neben der Zigarrenfabrik Schulte der größte Arbeitgeber in Meschede.
Julius Lex war eine große Unternehmer-Persönlichkeit und lange Zeit der "starke Mann" von Stadt und Kreis Meschede. Er war Mitglied von Kreistag und Kreisausschuß sowie Kreisdeputierter. Oft fungierte er als Stellvertreter von Landrat Mallinckrodt.
 Im Volksmund ist noch die Bezeichnung "Juliusruh" geblieben für ein Fleckchen Erde an der Talsperrenstraße, wo der Firmenchef sich ein Ruheplätzchen hatte anlegen lassen.
Julius Lex wurde am 9.12.1910 erster Ehrenbürger der Stadt Meschede. Julius Lex starb im April 1917.
Sein Sohn Julius Lex jun. trat das Erbe seines Vaters an, beging aber 1923 im Alter von 65 Jahren Selbstmord. Die Leistenfabrik erbte die Lex-Nichte Maria Spanke. In die Lex GmbH kauften sich noch zwei Gesellschafter ein.

Literatur

Mescheder Schuhleisten-Fabrik (1985). In: Stadtanzeiger für Meschede und die Gemeinde Bestwig und Eslohe 1985
Wagener, Ferdinand (1932); Peter Wiese: Aus Meschedes Vergangenheit. Drees, Meschede

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