Kreuzweg zur Klause
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Der Kreuzweg führt vom Klausenweg hinauf bis zur Klausenkapelle. Initiator der Kreuzwegerneuerung war der Kaplan Norbert Fischer. Fischer fand damals den Weg zur Klause in keinem guten Zustand vor, die sogenannten sieben Fußfälle - sie waren die Vorläufer der Kreuzweg-Stationen von heute - dürften wohl nicht mehr vorhanden oder zumindest baufällig gewesen sein.

Der Kaplan überlegte lange, wie er würdige und dauerhafte Kreuzweg-Stationen billig beschaffen könne. Auf den Rat des Dombauers Statz in Köln entschloss er sich  für Stationsbilder und passende Ummauerungen aus Sandstein. Der Preis eines Stationsbildes belief sich auf 25 Taler und den eines passenden Gehäuses auf die gleiche Summe.
Mit dieser Kalkulation setzte sich Fischer mit einigen Familien in Verbindung und konnte glücklich die zwei ersten Stationen finanzieren, während ihm die dritte bereits in Aussicht gestellt wurde. So gab er sie bei verschiedenen Bildhauern in Paderborn, Rüthen und Soest in Auftrag und wandte sich um Beiträge für die noch fehlenden elf Stationen mit einem Aufruf am 9.3.1867 im Mescheder Kreisblatt an die Öffentlichkeit.

Der Aufruf hatte Erfolg, schon nach einem Jahr konnte der Kreuzweg eingeweiht werden.
Am 1. März 1868 segnete der Franziskaner-Pater Pius aus Rietberg im Rahmen einer feierlichen Prozession die Stationen des neuen Kreuzweges ein. Trotz stürmischer Witterung wohnten der Benediktion eine überwältigende Anzahl Gläubiger bei. Mit einem "Te Deum" fanden die Festlichkeiten in der Pfarrkirche St. Walburga ihren Abschluß.

Unermüdlich arbeitete Fischer an der Ausstattung des Kreuzweges weiter. Er ließ die Stationen mit Grotten und kleinen Zieranlagen umgeben, deren Instandhaltung von einzelnen Familien oder Vereinen übernommen wurden. Wo er einen besonders geformten Stein fand, mußte ihn der Bauunternehmer Wietfeld zum Kreuzweg schaffen und dort aufstellen. Endlich war die ganze Kreuzweganlage fertiggestellt. Die ganze Gemeinde hatte dazu beigetragen die 850 Taler aufzubringen. Die Namen der Stifter sollten, falls sie es wünschten, auf den Rückseiten der Stationen verewigt werden. Die Stifter der ersten beiden Stationen verzichteten auf diese Ehrung. Die vierte Station wurde vom Jungfrauenbund, die 13. Station von der Junggesellen-Sodalität gestiftet und ihr Vereinsname auf der Rückseite der Stationen eingraviert. Die übrigen Stationen scheinen aus der allgemeinen Sammlung bestritten worden zu sein und haben keinen Spendernamen eingraviert.
Kaplan Fischer sorgte auch dafür, daß 1870 die Kapelle vom "blutschwitzenden Heiland" am Klausenberg eingeweiht werden konnte.

Kreuzweg in Meschede
Abb. 1: Station des Kreuzwegs zur Klausenkapelle

Im Jahre 1955 wurden die 14 Stationsbilder des Kreuzweges erneuert. Im Laufe der Jahrzehnte waren die Figuren verwittert oder demoliert worden. Sie wurden durch Mosaikbilder ersetzt. Künstlerisch verantwortlich dafür war der Bildhauer und Maler Fred Eckersdorf.

Abb. 2: Mosaik von Fred Eckersdorf im Kreuzweg
Mosaik von Fred Eckersdorf im Kreuzweg Meschede


Literatur

Der Kreuzweg zur Klause (1985). In: Stadtanzeiger für Meschede und die Gemeinden Bestwig und Eslohe, Nr. 134, 1985


Stephan Teutenberg